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GREEN EUROPE - Energiewende in Europa - Ein Zukunftsmodell

Aktualisiert: 20. Feb. 2020

Die Energiewende wird real! So wird Europa klimaneutral! #renews #future #positivechange


Hallo an alle Interessierten! Schön, dass Du heute wieder dabei bist und dich weiter zu Erneuerbarer Energie informierst! #renews #future #positivechange


Nachdem im letzten Post einige der verbreitetsten Mythen zum Thema Energiewende aufgeklärt wurden, wollen wir heute einen Schritt weiterdenken. Wie sieht die Energiewende praktisch aus? Wie wird die Energieversorgung der Zukunft aussehen? Lässt sich all unsere Energie erneuerbar erzeugen? Können wir die Wende hin zu einer klimaneutralen, umweltfreundlichen Energieversorgung schaffen?

Diese Fragen und mehr haben auch finnische Forscher beschäftigt! Bevor du aber die Antworten bekommst, ist es wichtig den letzten Post zu lesen. Falls Du ihn bisher verpasst hast, schau jetzt vorbei! #importantstuff

 

Du findest ihn hier -> MYTHOS ENERGIEWENDE <- CHECK IT OUT !

 

Kommt man von der Phase der Forschung und Studien in die Phase der Umsetzung, so erhält man ein völlig neues Energiesystem. Zu 100% erneuerbar, so lautet das Ziel! Wie genau Europa aussehen würde und was Alles für eine nachhaltige Energieversorgung geschehen müsste, hat nun ein Forscherteam untersucht. Ihre Ergebnisse und Europas Weg zu einer erneuerbaren Energieversorgung wollen wir heute genauer unter die Lupe nehmen! Also Let's Go!





GREEN EUROPE

In einer ausführlichen Studie untersuchten die Forscher von der Lappeenranta University of Technology in Finnland (LUT) gemeinsam mit Hans-Josef Fell von der Energy Watch Group eines der spannendsten Themen unserer Zukunft. Das Team von 15 Wissenschaftlern nutzte Wetterdaten aus ganz Europa und die stundengenauen Energiebedarfe von Industrie und Haushalten, um mit Hilfe von Supercomputern ihre Zukunftsmodelle zu berechnen. Auch auf die Kosten wurde ein Auge geworfen! Hier ergab sich eines der deutlichsten Resultate der Studie. Ein umstieg auf eine klimaneutrale Energieversorgung würde auch noch Kostenvorteile bringen. Verglichen mit der Energieversorgung aus Kohle, Atom & Co. Spannende Ergebnisse! So viel ist sicher.


Zuerst ein kleiner Überblick über die Hauptergebnisse der Studie. Die Energieversorgung der Zukunft wird wohl 4-5x so viel Strom erzeugen wie heutzutage. Unser Energiesektor wird also deutlich mehr elektrifiziert werden. Das Zauberwort zur Lösung heißt also STROM.


Die Forscher prognostizierten, dass 2050 mindestens 85% der Energieversorgung von ganz Europa durch Strom gedeckt werden wird. Dieser Strombedarf wird zum größten Teil von Solarenergie erzeugt (62 Prozent), gefolgt von Windkraft (32 Prozent), Wasserkraft (vier Prozent), Bioenergie (zwei Prozent) und Geothermie (unter einem Prozent). All diese Technologien stehen heute schon in ausgereifter Form zur Verfügung. In den kommenden Jahren werden die Preise für jede einzelne Technologie noch weiter sinken. Verantwortlich dafür sind Markteffekte und technische Verbesserungen.


Batteriespeicher und Power-To-Gas Technologie (Elektrolyse spaltet Wasser - Wasserstoff kann industriell genutzt oder wieder zu Strom umgewandelt werden) vervollständigen das System. Der Strom lässt sich so speichern und in eventuellen Tiefphasen der Erzeugung dann wieder ins Netz einspeisen.


Zusammen mit Kohlenstoff (welcher idealerweise aus CO2 in der Luft gewonnen wird) lassen sich des Weiteren aus dem Wasserstoff-Gas synthetische Kraftstoffe herstellen. Diese können ideal als Ersatz für fossile Kraftstoffe aus Öl verwendet werden. So hält die klimaneutrale Technologie auch Einzug in den Bereich der Mobilität. In Anwendungen wie dem Schwerlastverkehr und der Luftfahrt, macht eine Elektrifizierung durch den enormen Gewichtsaufwand keinen Sinn. Hier sind synthetische Kraftstoffe eine ideale Ergänzung. Wer mehr über eine "grüne" Luftfahrt wissen möchte, klickt HIER.


Christian Breyer von der LUT meint, dass eine klimaneutrale Energieversorgung nicht teurer sei als das heutige System. Bis 2050 ist es absolut im Rahmen der Möglichkeiten zu 100% auf erneuerbare Energie umzusteigen. "Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die aktuellen Ziele des Pariser Klimaabkommens beschleunigt werden können und sollten", so Breyer. "Eine Wende hin zu 100 Prozent sauberen, erneuerbaren Energien ist sehr realistisch - schon jetzt, mit den heute verfügbaren Technologien." (DW-Online)


Die Frage nach den Jobs...

Eines der populärsten (populistischsten?) Argumente sind natürlich die Arbeitsplätze. Immer wieder ist die Rede von den zahlreichen Arbeitsplatzverlusten, welche die Energiewende mit sich bringen würde. Gerade im westlichen Teil von Deutschland, beruht die Existenz vieler Menschen auf ihrem Job in Zusammenhang mit Kohle und Öl. Natürlich werden diese Jobs im Rahmen der Energiewende Stück für Stück abgebaut, und sich schlussendlich auf Null einpendeln. Gleichzeitig entstehen aber in den erneuerbaren Energien zahlreiche neue Anstellungsmöglichkeiten.


2015 arbeiteten zwei Millionen Menschen in der europäischen Energiewirtschaft. Etwas weniger als die Hälfte davon im Bereich der fossilen Energien. Ein 100% erneuerbares System wird bis 2050 circa 3 bis 3.5 Millionen Menschen anstellen können. Auch hier stellt die Solarenergie den wichtigsten Bereich dar. Die circa 800.000 Jobs in der europäischen Kohleindustrie (2015) werden bis 2050 auf Null reduziert. Das stellt allerdings kein Problem dar, da genau dieser Verlust an Arbeitsplätzen von circa 1.5 Millionen neuen Jobs in den Erneuerbaren überkompensiert wird. Das Argument, dass die Energiewende aus Rücksicht auf Arbeitsplätze nicht durchgeführt werden kann, ist damit also absolut hinfällig.




INSIDER FACTS


Wer sich für detaillierte Informationen und Pläne der Forscher interessiert, für den kommen hier noch ein paar echte Insider Facts:


1) Bis 2030 ist eine Dekarbonisierung des Strom- und Wärmesektors klar möglich. Dafür wird die Elektrifizierung sorgen. Strom und Wärmesektor lassen sich schnell wandeln, der Mobilitätssektor zieht dann in den letzten Jahren bis 2050 nach.


2) Die Kosten bis 2050 sollen sich in 5-Jahresabschnitten auf circa 950 - 1.100 Milliarden Euro belaufen. Diese Kosten verteilen sich recht gleich über alle Sektoren.


3) Die Entwicklung der erneuerbaren Energien hat sich als ein mehrfach-nützliches Phänomen erwiesen. Es ermöglicht Klimaschutz, treibt die Wirtschaft an, schafft lokale Wertschöpfung auf Basis von Technologie, Entwicklung, Produktion, Installation und Wartung. Es hilft, den Zugang zu Energie zeitgemäß zu erweitern und Ressourcenkonflikte in wassergestressten Regionen zu reduzieren.


4) Im Bereich der Wärme setzen die Forscher auf Wärmepumpen und elektrische Heizung. Einen kleinen Teil repräsentieren Biomasse-basierte Heizungen. Fossile Kraftstoffe lassen sich im Wärmebereich jedoch erst in den letzten 5 Jahren vor 2050 gänzlich abbauen. Wärmepumpen werden circa 1/3 des Wärmebedarfs decken.


5) Energiespeicher müssen circa 17% des Elektrizitätsbedarfs und circa 20% des Wärmebedarfs decken. Batterien gelten als weitverbreitetste Speichermöglichkeit (83% der elektrischen Energiespeicherung) für Strom und thermische Speicher sorgen für die nötige Wärmespeicherung. Zuzüglich wird ein Anteil an Gas-Speicherung nötig sein, um eventuelle harte Wintermonate in Nordeuropa abzupuffern. Betrieben mit nachhaltig erzeugtem H2 greift hier auch die Politik der Emissionsfreiheit.


6) Die Forscher gingen von einem "best-policy" Szenario aus. Hierbei wird die Politik sich voll auf die Energiewende einlassen und alles Nötige zur Umsetzung unternehmen. Darüber hinaus betonten die Forscher einige politische Mittel als besonders sinnvoll:

- Einspeisevergütungen

- Steuervorteile für Erneuerbare

- Ein Ende für alle Bevorteilungen von fossilen Energieträgern / Atomenergie

- Einführung einer CO2 & Radioaktivitätssteuer

- Erleichterungen zur Sektorenkopplung

- Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung


7) Der Gesamtenergiebedarf soll 2050 sogar 1 TWh geringer sein als 2015 (21.000 TWh). Bedingt wird das durch signifikante Fortschritte in der Energieeffizienz. Die Elektrifizierung von über 85% des Energieverbrauchs wirkt hier Wunder.


8) Synthetische Kraftstoffe werden solche aus fossilen Energieträgern ersetzen. Hauptsächlich werden hier die Fischer-Tropsch-Synthese, die Elektrolyse und die Methanisierung Anwendung finden.


9) Insgesamt belaufen sich die Investitionskosten für eine Wende zu 100% erneuerbarer Energie auf 9.760 Milliarden Euro bis 2050. Verteilt auf 47 europäische Länder.


10) Der Verbrauch an fossilen Kraftstoffen wird von 97% 2015 auf Null im Jahre 2050 sinken. Mit erneuerbarer Energie (Strom) erzeugte Flüssigkraftstoffe werden 35% des Bedarfs 2050 decken. Weitere 25% kommen aus Wasserstoff. Biomasse basierte Kraftstoffe helfen die restlichen Prozente an fossilen Kraftstoffen zu verbannen. Jatropha erweist sich hier als vielversprechende Option. Der Hauptbedarf an nachhaltigen Kraftstoffen wird wohl zwischen 2040 und 2050 auftreten.


Entnommen aus dem Report der finnischen Forscher - Energy Transition in Europe (LUT & EWG 12/2018)




Wieder einmal zeigt sich, dass unsere Technologien zur Energiegewinnung bereits die Zukunft in sich halten. Schon heute ist die Komplettversorgung Europas mit 100% erneuerbarer Energie möglich!!! Was fehlt ist der politische Wille. Mit Hilfe der vorgeschlagenen politischen Initiativen, sollte sich die Energiewende dennoch durchführen lassen. Die Politik muss also in Zukunft ganz klar erneuerbarer werden!


Wer sich noch weiter mit dem Thema beschäftigen möchte, findet hier den wissenschaftlichen Bericht. Recht gut zu lesen, also eindeutig empfehlenswert!


Damit einen guten Start in die Woche & auf bald!

Beste Grüße,

Yannis von RENEWS


P.S.: Nicht nur für Europa wurde dieses Modell durchgerechnet - Auch die weltweite Energiewende haben die Forscher beleuchtet. Mehr dazu gibt's im nächsten Post!

Also: Stay tuned!




ZUM WEITERLESEN:




Das macht die Energy-Watch-Group - Wissenschaftliche Vereinigung mit Ziel 100% erneuerbarer Energie: http://energywatchgroup.org/about-us




Quelle 1: Ram M., Bogdanov D., et al.: Global Energy System based on 100% Renewable Energy – Energy Transition in Europe Across Power, Heat, Transport and Desalination Sectors. Study by LUT University and Energy Watch Group, Lappeenranta, Berlin, December 2018. http://energywatchgroup.org/wp-content/uploads/2018/12/EWG-LUT_Full-Study_Energy-Transition-Europe.pdf (09.02.2020)


Quelle 2: DW - Online (2018): Wie wird Europas Energie klimaneutral? https://www.dw.com/de/wie-wird-europas-energie-klimaneutral/a-46686023 (09.02.2020)

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