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GREEN PLANET - Energiewende Weltweit -So wird die Welt klimaneutral

Aktualisiert: 20. Feb. 2020

Teil Drei der Reihe zum Thema 'Energiewende' nimmt heute den Planeten in den Fokus. #saveearth #cleanenergy #positivefuturethere


Hey there!

Schön, dass du auch dieses Mal wieder am Start bist! So bleibst du informiert & weißt Bescheid, wie es in der Welt der Erneuerbaren wirklich aussieht. #renews #spreadtheword #future


Heute schließen wir an den Artikel von letzter Woche an. Hier haben wir uns den Weg zu einem klimaneutralen Europa genauer angeschaut. Die Ergebnisse lieferte eine Studie von Forschern der finnischen Lappeenranta Universität. Die selben Forscher haben auch noch einen Schritt weiter gedacht und berechnet, wie die gesamte Erde möglichst kosteneffizient klimaneutral wird.


Genau darum soll es heute gehen. Wir zoomen also nochmal eine Stufe weiter raus und betrachten unsere Welt als Ganzes. Willkommen zu Teil drei der Reihe zum Thema 'Energiewende': GREEN PLANET- Energiewende Weltweit - So wird die Welt klimaneutral




GREEN PLANET

Gemeinsam mit der Energy Watch Group (EWG) erreichten die Forscher der finnischen Lappeenranta University (LUT) im April 2019 ihr Ziel. Nach insgesamt über vier einhalb Jahren intensiver wissenschaftlicher Arbeit, konnten sie endlich ihren Bericht zum Thema: 'Global Energy System - Based on 100% Renewable Energy' veröffentlichen. Hierin zeigen die Forscher auf, wie die gesamte Erde bis 2050 (oder sogar früher, wenn der nötige Wille da ist) klimaneutral werden kann. Dabei wird die gesamte Energieversorgung, also Strom, Heizung und Transport, ausschließlich von erneuerbaren Energien übernommen.


Um realitätsgetreue Ergebnisse zu erzielen, unterteilten die Forscher den Planeten in insgesamt 145 Länder. Diese bündeln sich wiederum in neun Weltregionen. Für jede Region wurde mit Hilfe von stundengenauen Wetterdaten das Potenzial für erneuerbare Energie untersucht. Auch bereits vorhandene Energiequellen und länderspezifische Schwierigkeiten wurden in die Berechnungen mit einbezogen.



Mit der Veröffentlichung des Artikels liegt nun ein konkreter Leitfaden für die globale Energiewende vor. Mit Hilfe der genauen Daten zu jeder Region, können vorausschauende Entscheidungen getroffen werde. "Jetzt können wir Pläne für alle Nationen erstellen. Wie wird eine Energieversorgung zu 100 Prozent mit Erneuerbaren in allen Energiesektoren möglich? Was ist der beste technische und ökonomische Mix im Land? Diese Fragen können wir jetzt beantworten", sagt Koautor und Energieexperte Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group (DW-Online, 2019).


Im Vorwort der Studie spricht Fell explizit Greta Thunberg und das durch sie ausgelöste #FridaysForFuture-Movement an. Er spricht der Jugend für ihren unnachgiebigen Mut Lob aus und widmet den Bericht an die jungen Generationen. Fell meint weiter: Die Studie zielt darauf ab, die Probleme unserer modernen Welt, wie Klimawandel, Luftverschmutzung, Nukleare Gefahren, Ressourcenkonflikte, Armut und Flüchtlingsproblematiken zu beantworten. Final soll dieser Plan die Forderungen der jungen Generationen erfüllen und den Planeten auch für zukünftige Generationen lebenswert erhalten. Dieses Projekt benötigt ambitionierte Ziele genauso wie verlässliche, langfristige Rahmenbedingungen in der Politik, angepasst an die jeweiligen lokalen Bedingungen.

 
 

FINDINGS

Grundlegend gehen die Forscher davon aus, dass die Weltbevölkerung von 7.2 Milliarden Menschen 2015 (Startzeitpunkt der Studie) auf 9.7 Milliarden Menschen in 2050 ansteigen wird.


Der Energieverbrauch steigt dabei jedes Jahr um erwartete 1.8%, bedingt durch den weltweit höheren Lebensstandard (2015: 125 TWh - 2050: 150 TWh). Gleichzeitig wird diese Entwicklung jedoch von massiven Effizienzsteigerungen begleitet und verhindert somit eine Explosion des Energiebedarfs.


Der bereits aus der europäischen Studie bekannte Trend der Elektrifizierung, wird sich auf weltweiter Ebene fortsetzen. Über 90% des Primärenergiebedarfs 2050 werden von Strom gedeckt. Fast die gesamte Stromproduktion erfolgt dabei lokal und regional.


Mit der gestiegenen Elektrifizierung (4-5 mal so viel Strom wie 2015), sinkt die Nutzung der fossilen Kraftstoffe von ehemals 68% der Primärenergie auf Null im Jahr 2050. Verbleibende Flüssigkraftstoffe werden durch Bio-Kraftstoffe oder Elektrizitätsbasierte ersetzt.


Weltweit leistet die Solarenergie den größten Beitrag. 2050 werden 69% des Primärenergiebedarfs durch Photovoltaik erzeugt. Wind (18%), Biomasse und Müll (6%), Wasserkraft (3%) und Geothermie (2%) vervollständigen die 100% erneuerbare Versorgung.


Insgesamt wird ein 100% erneuerbares Energiesystem wohl circa 2% günstiger sein als unsere aktuelle fossil-basierte Versorgung. Da aktuell negative Externalitäten (Umweltverschmutzung etc.) nicht finanziell im System erfasst werden, eine erneuerbare Versorgung Diese aber vermeidet, ist das erneuerbare System sogar noch kostengünstiger.


Finanziell am Meisten profitieren werden wohl folgende Regionen (Kostenreduktion in %): Middle East und North Africa (-31%), North America (-22%), South America (-34%) und Europa (-15%). Die Energiewende hebt zugleich internationale, energetische Abhängigkeiten auf und hilft energiebezogene Konflikte zu minimieren.


Im Gegensatz zur weit-verbreiteten Meinung, lassen sich sowohl der Strom- als auch der Wärmesektor bis 2030 dekarbonisieren. Nur der Transportsektor wird etwas hinterher hängen, aber im Zeitraum von 2030-2050 signifikante Fortschritte im Abbau der Treibhausgase erzielen.


Während durch die Energiewende circa 9 Millionen Jobs in der fossilen Industrie verloren gehen werden, gleicht der Zuwachs von 15 Millionen Jobs in Bezug auf die Erneuerbaren diesen Verlust mehr als aus. Insgesamt wächst die Zahl der im Energiesektor Beschäftigten von 20 Millionen (2015) auf 35 Millionen (2050).


Lediglich 23% des Elektrizitätsbedarfs und 26% des Wärmebedarfs müssen mit Hilfe von Speicherlösungen zur Verfügung gestellt werden. Batterien und thermale Energiespeicher erweisen sich hierbei als sinnvollste Speicherlösungen.


Der von fossilen Energieträgern dominierte Wärmesektor (85% fossile Erzeugung) wird bis 2050 100% erneuerbare werden. Wärmepumpen spielen mit 44% der Versorgung die prominenteste Rolle. Gefolgt von direkter elektrischer Heizung (26%) und Biomasse-basierter Heizung (12%). Weitere 12% werden von erneuerbar erzeugtem Gas gedeckt.


Um ökologisch sinnvoll Biokraftstoffe zu erzeugen, empfiehlt sich die Nutzung von Brachflächen. Insgesamt ergaben die Berechnungen ein Potenzial von 6.7 Millionen Quadratkilometern (~19x Deutschland) an Brachland, welche zum Beispiel für der Anbau Jatropha nutzbar wären.


Auch die Entsalzung von Meerwasser wird in Zukunft eine Rolle spielen, um den Wasserbedarf der Menschheit zu decken. 2050 wird wohl circa 40mal mehr Wasser entsalzt werden müssen als 2015. Circa 4% des Primärenergiebedarfs werden dafür benötigt, können aber vollständig durch Erneuerbare gedeckt werden.


Regional werden natürlich Unterschiede in den Formen der Energieerzeugung auftreten. Der Sonnengürtel wird natürlich Photovoltaik als Hauptenergiequelle nutzen. South Asia ist dabei mit 96% Solarkraft in 2050 der Weltrekordhalter in solarer Erzeugung. Eurasia wird allerdings den Titel in meist-genutzter Windkraft einholen (61% 2025 - 47% 2050). Die nordischen Gebiete, sowie Zentralchina, Chile und Neuseeland müssen sich mit einem sehr variablen Energiekonzept und der Nutzung verschiedener Energiequellen versorgen.


 
 

Abschließen soll mal wieder eine alte Bekannte. Natürlich hat sich auch die deutsche Energieexpertin Claudia Kemfert zu diesem interessanten Thema geäußert. Die Energieökonomie-Expertin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) meint: „Die Studie zeigt, dass eine sichere und kostengünstige Energieversorgung zur Erreichung der Pariser Klimaziele mit 100 Prozent erneuerbarer Energie nicht nur technisch möglich, sondern auch wirtschaftlich rentabel ist. Das Besondere ist, dass sich die Klimaziele ohne Kernenergie und Geo-Engineering kostengünstig erreichen lassen."


Die Autoren der Studie sehen sogar eine Erreichung der Ziele schon vor 2050 als möglich. Ausschlaggebend ist alleine der politische Wille. Je früher die Politik sich voll und ganz auf die Energiewende einlässt und passende Rahmenbedingungen schafft, desto geringer werden die zukünftigen Klimaschäden ausfallen. ALSO: STOP SLEEPING --- TAKE ACTION !


Besten Dank für deine Zeit!

Alles Gute und bis bald.

Gruß, Yannis von RENEWS


P.S.: Nicht vergessen - Follow auf Instagram da lassen! ;)

ZUM WEITERLESEN:

Was passiert mit den Überbleibseln der fossilen Versorgung? Atomkraftwerk Recycling: https://www.dw.com/de/wie-%C3%BCber-radioaktivem-m%C3%BCll-gr%C3%BCne-wiese-wachsen-soll/a-47848085

Selber aktiv werden im Kampf gegen den Klimawandel? FridaysForFuture Initiative: https://fridaysforfuture.de/ Quelle 1: Ram M., Bogdanov D., Aghahosseini A., et. al.,: Global Energy System based on 100% Renewable Energy – Power, Heat, Transport and Desalination Sectors. Study by Lappeenranta University of Technology and Energy Watch Group, Lappeenranta, Berlin, March 2019.

Quelle 2: DW - Online (2019): Wie wird die Welt günstig klimaneutral? https://www.dw.com/de/wie-wird-die-welt-g%C3%BCnstig-klimaneutral/a-48009458 (18.02.2020)

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