Dem Klimawandel ein Schnippchen schlagen! AGROFORST
- RENEWS
- 6. Dez. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Dez. 2019
Heute starten wir mal mit guten Neuigkeiten! #positivevibes
Wie? Im Bereich Klima - Gute Neuigkeiten? Ja, tatsächlich die gibt es auch.
AGROFORST
Eine neue Form der Felderbewirtschaftung bietet dem Klimawandel die Stirn. Der sogenannte Agroforst vereint den traditionellen Anbau von Feldfrüchten mit einer Technik aus der Forstwirtschaft. Im Agroforst werden vorzugsweise schnellwüchsige Gehölze mit Viehhaltung oder Ackerbau kombiniert. Konkret heißt das: Auf einem "normalen" Acker werden zusätzlich Bäume gesetzt. Mag zuerst komisch klingen, bringt aber viele Vorteile.
Neben Erosions- und Windschutz bieten Agroforsten einen sehr pragmatischen Vorteil. Die Ackerfläche wird deutlich besser genutzt als bei "konventionellen" Methoden. So fallen nämlich nach der benötigten Wachstumsphase mehrere Produkte von der selben Fläche ab. Pflanzt man auf einem Acker schnellwüchsige Gehölze, so lassen sich diese im Nachhinein zur nachhaltigen Wärmeerzeugung nutzen. Geht man noch einen Schritt weiter und pflanzt symbiotische Fruchtbäume, so erhält man eine zusätzliche Erntefrucht. Insgesamt also auch für Landwirte ein lukratives Geschäft. Kleine Einbußen in der Hauptfrucht ermöglichen Platz für ein zusätzlich zu vermarktendes Produkt und noch weitere Vorteile. Gleichzeitig wird nämlich Humus (die nährstoffreichste Erdschicht) aufgebaut, die Biodiversität erhöht und mehr Kapazität zur Wasserspeicherung im Boden geschaffen.
Auch um Tierhaltung und Ackerbau zu verbinden ist der Agroforst sehr interessant. Kühe können zum Beispiel artgerecht weiden, während die zusätzlich gepflanzten Bäume Schatten spenden und eventuell noch besondere Leckereien für die Tiere abwerfen. Auch hier profitiert der Landwirt wiederum von einer doppelt genutzten Fläche. Es können höhere Erträge für die Tierprodukte aus artgerechter Haltung erzielt werden und gleichzeitig stellt der Forstanteil eine völlig neue Einkommensquelle dar. Rundherum sind Agroforsten also wirklich attraktiv für die Landwirtschaft. Am besten kommt bei unserem Freund dem Klima natürlich nach wie vor ein pflanzlicher Lifestyle an ;) #veganpromo
Leider ist aber auch in diesem Thema unsere Politik noch nicht am Zahn der Zeit. Bislang existiert in Deutschland noch keine Förderung für den Agroforst. Aufgrund schwieriger (zu eng ausgelegter) Gesetzestexte fällt die Förderung nur wenigen Agroforsten zu. Der Deutsche Fachverband Agroforstwirtschaft (DeFAF) steht hierzu allerdings bereits im Dialog mit der Politik. Die EU bietet bereits seit 2007 und aktuell alle Möglichkeiten zur Förderung. Diese werden jedoch bisher erst von neun EU-Staaten genutzt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Agroforst eine gute Möglichkeit bietet, auch bei sich verändernden klimatischen Bedingungen (welche auch in unseren Breiten definitiv bevorstehen), Landwirtschaft weiterhin effektiv zu betreiben und in Sachen Nachhaltigkeit sogar noch zu verbessern.
Wer langfristig denkt und sich für eine nachhaltige Zukunft interessiert, dem sollten Agroforsten bestens gefallen. Wer weiß, vielleicht wird in Zukunft der Agroforst unsere konventionelle Landwirtschaft ablösen und zur Normalität werden. Die Natur würde es uns auf jeden Fall danken!
Vielen Dank für's Lesen.
Einen tollen Tag & stay renewable!
Gruß,
Yannis von RENEWS
ZUM WEITERLESEN:
Weitere Informationen zum Agroforst - mit Video! https://agroforst-info.de/
Was ist Biodiversität und warum ist sie wichtig? https://www.biofrankfurt.de/fileadmin/website/download/Unterrichtmaterialien/Vorbereitung_I_Biodiversitaet_web.pdf
Wissenschaftlicher Hintergrund: https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/landwirtschaft/BfN_Agroforst_Skript.pdf
Quelle: Karl Bockholt - agrarheute (2019): Gehölze im Acker: Agroforsten schlagen dem Klimawandel ein Schnippchen.
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